Wie kommt ein Rechtsanwalt, der in seiner Freizeit Goethe und Dostojewski liest und überall bei sich Bücher stapelt, dazu, seine Kanzlei auf digitale Akten und eine cloudbasierte Kanzleisoftware umzustellen?
Den Anstoß, ins digitale Zeitalter aufzubrechen, gab die Zusammenarbeit mit der Strafverteidigerin Jenny Mohne. Über eine Terminsvertretung lernten sie sich kennen. Nach dem fachlichen Austausch über das Mandat kamen sie bald auf ihre Kanzleien zu sprechen und die digitale Kanzleiorganisation von Rechtsanwältin Mohne. „Ich war relativ fasziniert, denn die Kollegin kam praktisch ohne Papier aus und erledigte alles – bis hin zum Verschicken eines Faxes – aus ihrem Programm heraus."
Anwaltssoftware kann auch einfach sein
Für Rechtsanwalt Timo Kettler war das Thema Anwaltssoftware bis dahin eines gewesen, mit dem er sich möglichst wenig beschäftigte. „Die Kanzleisoftware, mit der ich in meiner alten Kanzlei arbeitete, war zwar die Nummer Zwei am Markt, aber für das Tagesgeschäft viel zu groß und umständlich in der Handhabung." Für die Kollegin Mohne hingegen schienen Technikprobleme ein Fremdwort zu sein, „Sie war begeistert von dem Thema. Ich bin hingegen alles andere als ein Technik-Nerd. Für mich muss Software so einfach sein, dass ich mich darum nicht kümmern muss, sondern mich auf meine Mandate konzentrieren kann. Das schien bei Actaport der Fall zu sein."
Gute Strafverteidigung ist eine höchstpersönliche Angelegenheit
Zudem war der Strafverteidiger Timo Kettler dabei, sich selbstständig zu machen. Die Angestelltentätigkeit in einer überwiegend zivilrechtlich ausgerichteten Kanzlei, die für den Berufseinstieg gut gepasst hatte, bot nicht die enge persönliche Bindung an den Mandanten, wie sie bei Strafverteidigern üblicherweise besteht. „Bei einem zivilrechtlichen Problem kann der Seniorpartner auch einen angestellten Kollegen zum Mandanten schicken, Hauptsache, die fachliche Kompetenz stimmt. Wenn mich hingegen ein Mann beauftragt, ihn gegen den Vorwurf einer Sexualstraftat oder gegen eine Mordanklage zu verteidigen, erwartet er, auch von mir persönlich betreut werden."
Aktiv verteidigen heißt, die Hypothese der Staatsanwaltschaft infrage stellen
Als Strafverteidiger orientiert sich Rechtsanwalt Kettler an den Großen seiner Zunft. Sein Credo hat er von einem Anwalt aus der Weimarer Republik, Paul Ronge, übernommen: „Kein Mensch ist unfehlbar, sogar das Urteil der Menschen über sich selbst braucht nicht richtig zu sein." Das hervorstechende Merkmal der Weimarer Strafverteidiger war die aktive Verteidigung, das heißt, sie stellten Anträge, spielten die Klaviatur der Strafprozessordnung bis an die Grenzen des Zulässigen aus und stellten teilweise eigene Ermittlungen an. Diese Form der Verteidigung, die in den 60er Jahren wieder aufkam, setzt auch Kettler ein. Für ihn bedeutet aktiv zu verteidigen, eine Anklage nicht einfach hinzunehmen und allenfalls auf eine milde Bestrafung zu plädieren. „Es geht darum, Zweifel an der Hypothese der Staatsanwaltschaft zu säen und eventuell den schon feststehenden Strafvorwurf zu entkräften."
Genug Zweifel wecken, dass das Gericht die Zeugenaussage überprüfen lässt
„Ronge würde sagen: ‚Man sollte immer dem voreiligen Schluss der Wahrheit entgegenwirken.'" Um das zu erreichen, weist Kettler Fehler in den Ermittlungen nach oder deckt unlogische oder unwahre Zeugenaussagen auf. Wenn es notwendig ist, überzeugt er das Gericht, ein psychologisches Glaubwürdigkeitsgutachten anzufordern.
Dieses überprüft die Aussagetüchtigkeit des Zeugen und die Konsistenz des Vorwurfs. So kann zum Beispiel ein Zeuge mit jahrelanger Drogenkonsumerfahrung dem Angeklagten zwar ohne weiteres einen belastenden Sachverhalt – Kauf von Drogen – unterschieben, weil er aus eigener Erfahrung glaubwürdig schildern kann, wie der Kaufvorgang abläuft. Das Gutachten, das auch die „Backstory" erhellt, kann jedoch Anhaltspunkte geben, warum der Tatvorwurf dennoch nicht zutrifft.
Gemeinsames Verständnis vom Beruf und persönliche Chemie
Mit diesen hohen Ansprüchen an die eigene Strafverteidigung kam Rechtsanwalt Timo Kettler bei Strafverteidigerin Jenny Mohne gut an. „Bei uns stimmte fachlich und persönlich die Chemie." Die beiden Strafverteidiger entschieden sich, sich zur Kanzlei Mohne-Kettler zusammenzuschließen.
Die Basis der Kanzleiorganisation bildet Actaport. Während Kettler weiterhin eine Vorliebe für Papier hat und bei ihm zuhause als auch in der Kanzlei überall Bücher liegen, funktioniert die gesamte Kanzleiorganisation digital.
Rechtlich sind beide selbstständig, aber teilen sich die Bürokosten für Büro und Sekretariat am Kanzleistandort in Mannheim. Darüber hinaus unterstützen sich beide regelmäßig bei Mandaten. Die mit Actaport erstellten Schriftsatzvorlagen stehen beiden zur Verfügung. Über eine gemeinsame Kanzleiadresse kommt die Korrespondenz im Posteingang an, auf den beide Zugriff haben.
Digital in ganz Deutschland mobil – dank Actaport
Örtlich pendelt Strafverteidiger Kettler zwischen Homeoffice und Büro. „Ich wohne in Heidelberg, wenn ich mir die Anfahrt ins Büro in Mannheim sparen möchte, kann ich mit dem Actaport-Login bequem vom Homeoffice aus arbeiten." Seine Mandanten, die aus dem ganzen Bundesgebiet kommen, trifft er digital oder vor Ort. Das in Actaport integrierte beA ist ständig im Einsatz.
Die Akten kommen fast ohne Papier aus
Papier verschickt er nur, wenn die Adressaten in der Untersuchungshaft sitzen, wo sie keinen Zugriff auf einen PC haben. Auch Anträge, die er bei Gericht stellt, bringt er in ausgedruckter Form mit. Ansonsten funktionieren die Akten digital. Seine Termine trägt er sich über die Actaport-Aufgabenfunktion in den Kalender ein. Die Fakturierung nimmt er über Actaport und den integrierten RVG-Rechner vor oder setzt die vereinbarten Pauschalen ein.
Was ihm gegenüber seiner alten Kanzleisoftware an Actaport gefällt, ist der störungsfreie Ablauf. „Früher musste ich alle paar Tage an den Support schreiben, das gibt es bei Actaport nicht. Bei Actaport läuft alles, wie es soll, damit kann ich arbeiten!"
Was ihm gegenüber seiner alten Kanzleisoftware an Actaport gefällt, ist der störungsfreie Ablauf. „Früher musste ich alle paar Tage an den Support schreiben, das gibt es bei Actaport nicht. Bei Actaport läuft alles, wie es soll, damit kann ich arbeiten!"
Timo Kettler ist Strafverteidiger und Partner der Kanzlei Mohne | Kettler in Mannheim. Seine Schwerpunkte sind das Kapitalstrafrecht, Medizinstrafrecht und Sexualstrafrecht.
Mehr Informationen über die Kanzlei finden Sie hier: